Das Große Barriere-Riff (Great Barrier Reef)
Das Große Barriere-Riff (Great Barrier Reef) vor Australien gilt als das größte Korallenriff der Welt. Es besteht aus 2900 individuellen Riffs, rund 900 Inseln und es erstreckt sich auf einer Länge von 2600 Kilometern. Das Große Barriere-Riff vor der Ostküste des Bundesstaates Queensland im Südpazifik ist so gewaltig, dass man es sogar aus dem Weltraum sehen kann. Alles in allem hat es eine Fläche 344000 Quadratkilometern.
Das Große Barriere-Riff ist Lebensraum für über 400 Korallenarten und über 1500 verschiedenen Spezies von Fisch. Etliche der hier heimischen Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Auch das Riff selbst ist bedroht.
Der Klimawandel hat dramatische Auswirkungen für das Ökosystem Ozean im Allgemeinen, aber auch für Korallenriffe im Speziellen. Erwärmen sich die Meere, sterben die Korallen. Bekannt ist vor allem die Korallenbleiche. Schon bei knapp 2 Grad Erwärmung des Meeres, fällt der wichtigste Nahrungslieferant der Korallen aus: Symbiotische Algen (Zooxanthellen).
Und schon ein verhältnismäßig kurzer Nahrungsmangel setzt dem Riff zu. Zwischen 1998 und 2002 hat schon aus diesem Grund der Korallenbestand im Großen Barriere-Riff um rund 50 Prozent abgenommen. Und es gibt weitere Bedrohungen. Der Säuregehalt der Meere steigt. Grund ist die Aufnahme atmosphärischen Kohlendioxids. Der erhöhte Säuregehalt verlangsamt das Korallenwachstum. Stirbt das Riff, dann stirbt das gesamte Ökosystem!
Das Große Barriere-Riff wird auch von anderer Seite bedroht. Der Nähr- und Schwebstoffeintrag ist bis heute für einen Großteil der Zerstörung verantwortlich. Um das Riff zu schützen wurde ein auf 25 Jahre angelegter Strategieplan aufgelegt. Teile des Riffs wurden gesperrt. Auch die Eindämmung des großflächigen Einsatzes von Düngemitteln würde eine Erleichterung bringen. Schließlich ist das das Great Barrier Reef noch vergleichsweise intakt. Der erfolgreiche Schutz des Biotops hätte auch eine internationale Signalwirkung.
Ein besonderes Highlight ist die Korallenblüte. Im November – dem australischen Frühling – pflanzen sich die Korallen fort. Es ist farbenprächtige Spektakel, gleichzeitig aber auch ein neuralgischer Punkt. Zur Korallenblüte müssen Wassertemperatur, Mondphase und Tageslänge stimmen. In großer Menge werden Samen und Eizellen ausgestoßen. Nur bei genauem Timing ist die Fortpflanzung der grazilen Tiere gewährleistet.
Das Great Barrier Reef wurde übrigens vom englischen Seefahrer James Cook entdeckt (zumindest für den Westen). Er lief dort im Jahre 1770 auf Grund, wurde also praktisch drauf gestoßen.
Das Riff wurde 1981 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt. Jährlich besuchen es etwa zwei Millionen Touristen.