Die Ruinen von Aksum
Die Ruinen der ehemaligen Hauptstadt des Königreichs von Aksum sind vor allem wegen ihrer bis zu 30 Meter hohen Stelen weltberühmt. Einige von ihnen sind aus einem einzigen Stück Granit geschlagen. Vermutlich krönten sie Gräber. Rätselhaft bleibt vor allem, wie die bis zu 500 Tonnen schweren Kolosse über viele Kilometer heran transportiert wurden.
Die alte Hauptstadt lag an einer wichtigen Kreuzung. Handelswege aus Indien, Afrika und dem Mittelmeer trafen sich hier. Die Stadt wurde wohl von Einwanderern aus dem südlichen Arabien gegründet. Wann genau das geschah, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Der berühmte griechische Geograph Claudius Ptolemäus erwähnt den Ort in seiner Geographike Hyphegesis; einer umfassende Darstellung der bekannten Welt des 2. nachchristlichen Jahrhunderts. Wir haben also einen terminus ante quem; die Stadt wurde im oder vor dem 2. Jahrhundert gegründet.
Schon bei Ptolemäus wurde Aksum als Residenz des Königs bezeichnet, die Stadt muss also schon eine Weile existiert haben. Da die erste Erwähnung des Aksumitischen Reiches auch ins zweite Jahrhundert fällt, könnte man vermuten, dass zumindest die Königsresidenz nicht sehr viel älter ist.
Heute liegt Aksum im Norden Äthiopiens unweit der Grenze zu Eritrea. In der äthiopisch-orthodoxen Kirche gilt Aksum als heilige Stadt und ist heute die wichtigste Pilgerstätte der äthiopisch-orthodoxen Christen. Die historischen Ruinen wurden 1980 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.