Nationalpark Tikal
Der Nationalpark Tikal befindet sich um die gleichnamige, legendäre Maya Stadt. Tikal ist nicht nur die größte Mayastätte überhaupt, sondern auch die spektakulärste. Im Gegensatz zu ihren Pendants in Mexiko (Palenque und Chichen Itza zum Beispiel) wurde hier nicht mit dem groben Besen gefegt. Die Maya Stätte liegt hochdramatisch und mindestens genauso romantisch im dichten Dschungel nördlich von Flores am Lago Petén Itzá.
Dazu kommt, dass in Tikal die schönste Mayapyramide überhaupt steht. Zumindest ist sie die meistfotografierte und stilprägender als alle anderen. Die Rede ist vom Tempel I, dem Tempel des Großen Jaguars. Der Große Platz von Tikal mit der Nordakropolis, Tempel der Masken und dem Jaguar Tempel sind so wohl das großartigste, was man in der Mayawelt zu sehen bekommt. Ich habe jedenfalls nichts Beeindruckenderes gesehen und ich war auf etlichen Ausgrabungen.
Dazu erlaubt Tikal sogenannte Sonnenaufgangstouren, bei denen man noch im Dunkeln in die Ausgrabung geht, sich auf die immerhin zweithöchste Pyramide der Maya Welt (Tempel IV) setzt und den Sonnenaufgang über dem Dschungel genießt. Aus dem Blätterdach ragen die Spitzen der anderen Pyramiden (siehe Bild unten). Es ist ein absolut einmaliges Spektakel und wird zumindest Star Wars Fans bekannt vorkommen. In "Die Rückkehr der Jedi Ritter" halten Luke Skywalker und Freunde von hier Ausschau nach den bösen Imperialen. Die Szene spielt angeblich bei den Ewoks auf dem Waldmond Endor, gedreht wurde sie in in der alten Maya Metropole.
Tikal erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 65 Quadratkilometern. Wie viele Strukturen dort verborgen liegen, weiß niemand so genau. Es sind Tausende, so viel ist sicher.
Neben den Maya Bauten gibt es jede Menge Natur zu sehen. Zwar gibt es ausgetretene Weg durch den Dschungel, das ändert nichts daran, dass es immer noch Dschungel ist. Besonders bei der Sonnenaufgangstour kriegt man als Stadtkind schon mal Gänsehaut. Es ist stockfinster und um einen herum gibt es die seltsamsten Geräusche. Im Park gibt es verschiedene Affen, eine reichhaltige Vogelwelt, durchaus aber auch Spinnen und Schlangen. Eine Führung empfiehlt sich.
Blick von Tempel IV über den Dschungel. Foto. K. Büsch
Der Park umfasst das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet Mittelamerikas. Über 22000 Hektar Wald sind so geschützt. Es gibt allein 54 Säugetierarten. Dazu kommen über dreihundert zum Teil kommerzielle wertvolle Edelhölzer. Hier gibt es von Schildkröten und Krokodilen, über Brüll- und Klammeraffen, Ameisenbären und Gürteltieren bis hin zum König des Dschungels so ziemlich alles. Den Jaguar zu Gesicht zu bekommen ist aber so gut wie ausgeschlossen.
Die Vogelwelt ist wesentlich einfach zu beobachten. Highlights sind sicher Tucan und Ara, mit etwas Glück sieht sogar den beeindruckenden Würgadler. Insgesamt sind über dreihundert verschiedene Vogelarten hier heimisch. Damit ist der Großteil der ohnhin als ausgesprochen reichhaltig geltenden Vogelwelt Guatemalas in Tikal zu Hause.Das ist schon was.
Tikal ist schon seit 1955 Teil des UNESCO Weltkulturerbes.