Die Zipser Burg (Spišský Hrad)
Die Zipser Burg (Spišský Hrad) ist eines der Nationaldenkmäler der Slowakei. Die beeindruckende Feste liegt auf der Spitze eines Hügels, der das gesamte Umland beherrscht. Sie gilt als die größte Festungsruine Mitteleuropas und ist – nicht zuletzt dank des guten Zustands und der spektakulären Lage – eine beliebte Filmkulisse.
Die Anfänge der Burg reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, obwohl es vor Ort auch schon Vorläuferbauten gab. Schon knapp 100 Jahr später erreichte die Burg (zumindest beinahe) ihre heutigen Ausmaße. Immerhin hatte sie ihre Wehrhaftigkeit während der Mongoleneinfällen bewiesen.
Die Zipser Burg war zu dem Zeitpunkt administratives, politisches und ökonomisches Zentrum der Zips. Als Zips wird die Gegend um die Hohe Tatra und östlich davon bezeichnet bis hin zur Liptau im Westen und der Niederen Tatra im Süden.
Blick auf die Zipser Burg (Spišský Hrad). Foto. K. Büsch
Bis 1464 gehörte die Burg den Königen von Ungarn, danach übernahm das Zipser Eroberergespann, bestehend aus Emmerich und Stephan Zápolya, die Festung. Sie bauten die bisher hauptsächlich militärisch genutzte Anlage zu einem gotischen Adelspalast aus. Die Zápolyas beherrschten die Zipser Burg bis 1528, danach wurde sie vom König an Alexis Thurzó verschenkt.
Zwischen 1531 und 1635 baute die Familie Thurzó die Festung weiter aus. Stilistisch regierte zu dieser Zeit die Renaissance und das merkte man auch an den Umbauten. Am Ende war die Burg weniger Militärposten als Adelspalast.
Im 17. Jahrhundert wechselte die Burg noch einmal den Besitzer. Die Csáky Familie (1638–1945) nahm zwar auch noch gewisse Umbauten vor, gab die eigentliche Burg aber relativ schnell auf. Sie fanden sie nicht komfortabel genug und zogen lieber in die umliegende Kastelle. Sie nutzen die Festung nur noch als Militärstützpunkt. Im frühen 18. Jahrhundert war die Burg mehr oder weniger verlassen.
1780 wurde die Burg durch ein großes Feuer zerstört und ist seitdem eine Ruine. Nach 1945 übernahm der Staat die Festung. Vor allem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fanden umfangreiche Restaurationsarbeiten und archäologische Ausgrabungen statt. Die Burg ist heute einer der bedeutendsten Besuchermagneten der östlichen Slowakei.
Das Ensembel von Zipser Burg, Zipser Kapitel (Spišská Kapitula) und der dazugehörige Stadt Spišské Podhradie, sowie der Heilig-Geist-Kirche in Žehra mit den berühmten gotischen Fresken und die mittelalterlichen Stadt von Levo�?a wurde 1993 zum Teil des UNESCO Weltkulturerbes erklärt.