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Der Pariser Eiffelturm

Unser erstes Wunder steht in der Stadt der Liebe - die Reise geht nach Paris.

Die Metropole an der Seine hat sicherlich einiges zu bieten, Champs-Élysées, Louvre, Place de la Concorde und natürlich den Arc de Triomphe. In Sachen Bekanntheit stielt ein Wahrzeichen und potenzielles Weltwunder in spe allen die Show. Der Eiffelturm ist nicht nur Symbol der Hauptstadt Frankreichs, sondern DAS Wahrzeichen Frankreichs.



EiffelturmDie "Eiserne Dame" - wie die Pariser sie liebevoll nennen - ist heute wohl eine der bekanntesten Touristenattraktionen von ganz Europa. Die über 300 Meter hohe Stahlkonstruktion ist benannt nach ihrem Erbauer Alexandre Gustave Eiffel. Mehr als 6 Millionen Besucher besichtigen den Turm jedes Jahr, der Blick über Paris ist einfach einmalig. Dass er überhaupt noch steht verdankt er weniger seinem imposanten Design, sondern viel mehr dem rasanten technischen Fortschritt im anbrechenden 20. Jahrhundert.

Ursprünglich sollte der Turm tatsächlich wieder abgerissen werden. Die Betriebsgenehmigung war eigentlich auf 20 Jahre befristet. Die Pariser Gesellschaft des späten 19. Jahrhunderts war dem Stahlgerüst alles andere als zugetan. Schandfleck und "tragische Straßenlaterne" waren noch die freundlicheren Bezeichnungen. Heute gilt sein Design als klassisch, einmalig, eines der schönsten Beispiele innovativer Architektur. So ändern sich die Zeiten.

Seine Gnadenfrist bekam der Eiffelturm ursprünglich, weil er sich als nützlich heraus stellte, ganz besonders im Bereich der drahtlosen Kommunikation. Wenn es um die Reichweite von Funkverbindungen geht, ist Höhe halt durch nichts zu ersetzen und nach und nach gewannen sie ihn ja auch lieb.


Der Turm selbst ist 300 Meter hoch, dazu kommt eine 27 Meter hohe Antenne. Die Konstruktion besteht aus Eisen, dass im sogenannten Puddel-Verfahren verarbeitet wurde. Bei diesem Verfahren wird die gerade zäh werdende Roheisenmasse gewendet, sodass ein möglichst großer Teil der Oberfläche mit Frischluft in Berührung kommt. Das Roheisen wird so "gefrischt" und zu Stahl verarbeitet. Es entsteht ein besonders haltbares Endprodukt. Im Falle des Eiffelturms zahlte sich die Mühe offensichtlich aus.

Das Material bedarf trotzdem ständiger Liebe und Aufmerksamkeit, alle sieben Jahre wird neu gestrichen. Dass das eine Sysiphusarbeit ist, bedarf keiner Erwähnung, 25 professionelle Maler benötigen ganze 15 Monate, um dem Monstrum neuen Glanz zu verleihen. Die Farbe wechselte im Laufe der Jahre, aktuell sind es drei Schattierungen von Bronze.



Der Bau des Eiffelturms war ein mühseliges Geschäft. Insgesamt über 18.000 Einzelteile wurden mit 2.5 Millionen verbunden, 3000 Arbeiter schindeten 26 Monate lang, bis der Turm endlich stand. Von der Herstellung der Fertigteile reden wir hier noch nicht einmal. Eine der bemerkenswertesten Leistungen des Baus ist wohl, dass es während des gesamten Baus keine Todesfälle gab. Opfer forderte der Turm erst, als Selbstmörder ihn für sich entdeckten. Rund 400 stürzten sich bisher in den Tod.

Obwohl sich der Bau mit dem Namen von Alexandre Gustave Eiffel verbindet, stammt der Entwurf nicht von ihm, sondern Stephen Sauvestre. Auftraggeber war der Schweizers Maurice Koechlin, der die Idee zusammen mit seinem Kollegen Emile Nouguier entwickelte. Sie fertigte auch die ersten Entwürfe. Gebaut wurde er schließlich zwischen 1887 und 1889. Ausführend war Eiffels damalige Firma. Anlass war die Weltausstellung anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Französischen Revolution. In diesem Rahmen betrachtet war der Bau ein einmaliger Wurf.

Trotz der immensen Baukosten war schnell absehbar, dass der Eiffelturm auch wirtschaftlich ein Erfolg werden würde. Allein in den letzten fünf Monaten des Eröffnungsjahres 1889 besuchten fast 2 Millionen Menschen das neue Wahrzeichen, bis Ende des Jahres hatten die Einnahmen schon drei Viertel der Gesamtkosten eingespielt. Dass die Pariser tatsächlich darüber nachdachten, diese goldene Gans zu schlachten, erscheint uns rückblickend befremdlich, doch so ist das manchmal.


In allerhöchstem Maße besucherfreundlich sind die öffentlich zugänglichen Aussichtsplattformen auf 57, 115 und 276 Metern Höhe. Wer es eilig hat, gelangt mittels dreier Fahrstuhlgondeln in Nord-, West- oder Ostpfeiler des Eiffelturms auf die ersten beiden Aussichtsplattformen. Dort befinden sich jeweils Restaurants, im "ersten Stock" zudem eine Ausstellung über die Geschichte des Eiffelturms.

Auf dem Weg ganz nach oben muss man in der zweiten Etage umsteigen und auf einen anderen Fahrstuhl wechseln. Dort gibt es sowohl über einen überdachten Bereich als auch einen Freiluftbereich. Ganz harte besteigen den Turm aber natürlich zu Fuß.

Des Nachts ist der Turm beleuchtet. Dass die Stromrechnung dafür astronomisch ist, glauben wir gern.

 

 

 







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