Willkommen!
Die 7 Weltwunder der Alten Welt sind nicht mehr so ganz frisch.
Das wäre nicht so schlimm, doch abgesehen von den Pyramiden
sind sie noch nicht einmal mehr da. Längst zerfielen sie im
Sturm der Zeit, Staub, verschwunden, nur eine vage Erinnerung. Das
konnte nicht so weiter gehen; Zeit sich eine neue Liste zu wählen.
Das dachte sich im Jahre 2000 auch der Schweizer Bernhard Weber.
So ein neues Millenium ist der ideale Anlass. Er entwarf also eine
Webseite und rief die Völker dieser Welt auf, sich eine neue
Liste zu wählen. Vorschläge konnten eingereicht werden.
War der ganz persönliche Favorit schon gelistet, stimmte man
einfach für ihn.
Insgesamt 19 Millionen Stimmen wurden innerhalb der letzten fünf
Jahre abgegeben, dann machte sich ein Expertengremium unter Leitung
des früheren UNESCO-Chef's Prof. Dr. Federico Mayor daran,
die 21 würdigsten Kandidaten aus der Top 77 auszuwählen
und dem Volke erneut zur Abstimmung vorzustellen.
Das mag etwas undemokratisch klingen - und ist es sicher auch -
doch so ist es nun einmal. Die 21 Kandidaten, die es in die Endrunde
schafften, sollen auf dieser Seite kurz vorgestelt werden.
Bei dem einen oder anderen Kandidaten war zumindest ich überrascht.
Als Weltwunder würde man die meisten sicherlich nicht bezeichnen
und so ganz taufrisch sind die meisten der ausgewählten Wunder
auch nicht mehr.
Bisher hielten den Altersrekord ja die Pyramiden, die es bemerkenswerterweise auch in die neue Liste schafften, zumindest im Bezug auf das
Alter mussten sie den Titel allerdings abgeben. Gegen Stonehenge
kommt keines der "Wunder" an.
Fast noch bemerkenswerter als einige der Kandidaten ist allerdings,
wer es alles nicht auf die Liste schaffte. Seien wir mal ehrlich.
Da fliegt eine bemannte Raumstation um unsere Erde und wir nominieren
den Kreml? Unter unsäglichen Mühen und unbeschreiblichem
logistischen Aufwand treiben zehntausende Arbeiter einen Kanal durch
das bergige Panama, verbinden Atlantik und Pazifik, und wir stimmen
für Timbuktu? Nun ja.
Mittlerweile ist die Wahl erfolgt und das Ergebnis überrascht
mich persönlich nicht. Die Mehrheit der Deutschen zum Beispiel
tangierte die Veranstaltung eher periphär, sprich sie ging
ihnen am Gesäß vorbei. Entsprechend schwach platziert
ist Neuschwanstein. Die Pyramiden wurden Dank eines vor Wut schäumenden
Zahi Hawass gleich ganz aus der Liste gestrichen und zum "Ewigen
Weltwunder" erklärt. Schließlich distanzierte sich
auch noch die UNESCO von der Veranstaltung, um eine "schädigende
Verwechslung" zu vermeiden wie es heißt.
Und dann gab es auch noch die peinlichen Vorwürfe, die Stiftung
wolle sich bereichern. Als ob Weber das nötig hätte.
Selbstverständlich wies er diese Vorwürfe zurück,
wirklich klären werden wir diese Frage aber nicht können
und ganz ehrlich gesprochen auch nicht wollen.
Ganz
anders war die Reaktion in anderen Teilen der Welt. Die Chinesen
zum Beispiel erklärten die Abstimmung zu einer Frage der Ehre
und siehe da die Große Mauer hat es geschafft. Ähnlich
groß war die Euphorie in Brasilien, Asien und der dritten
Welt. Sie sahen die Wahl als Chance, schließlich waren sie
in der originalen Liste nicht vertreten. Zeit zur Revanche? An eine
objektive Abstimmung mag jedenfalls kaum einer glauben und so war
die Wahl bestimmt von patriotischen Gefühlen. Selbst Edmund
Stoiber war sich nicht zu schade, Werbung für Neuschwanstein
zu machen.
+++
AND THE WINNER IS +++
Zeit
zur großen Verkündigung. Die Gewinner der Abstimmung
zu den Neuen Weltwunder sind:
Wie gesagt, für meinen ganz persönlichen Geschmack war
die Liste von Anfang an politisch etwas zu korrekt. Schließlich
wollten wir die neuen Wunder wählen und nicht die berühmtesten
Wahrzeichen unserer Erde. Da warten wir wohl einfach bis zur nächsten
Jahrtausendwende.
Eine kleine Anmerkung noch am Schluss: Die Reihenfolge repräsentiert
in keinster Weise eine Wertung. Sie resultiert aus der Reihenfolge
der Entstehung, ist willkürlich, zufällig. Immerhin habe
ich die sieben Gewinner nun nach oben gerückt.
Wie sie außerdem schnell feststellen werden, sind noch nicht
alle Artikel fertig. Das wird sich peu-a-peu ändern.
Viel Spaß und ich freue mich auf Ihre Feedback.