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Das Zeitalter der Pyramiden

Bis zur Zeit des legendären Königs Djosers, er war der 2. König der III. Dynastie, kannte man in Ägypten nichts anderes als Mastabas. Das waren zum Teil nur Gruben, die mit Holz ausgeschlagen und in Räume unterteilt waren. Unter Djoser änderte sich die Dinge plötzlich. Sein genialer Architekt Imhotep kam auf die Idee, mehrere Mastabas übereinander zu setzen. In Sakkara ließ er ein prächtiges Grabmal für seinen König errichten.

Obwohl weitgehend unbekannt, ist diese Stufenpyramide von Sakkara einer der genialsten Bauten des Alten Reiches. Imhotep erfand mit dem Entwurf der übereinander gestapelten Mastabas etwas völlig Neues. Tatsächlich erinnert die Form schon an eine Pyramide, eine Himmelstreppe für den Pharao.

Das Innere dieser Stufenpyramide ist mittlerweile wegen Einsturzgefahr gesperrt. Das ist schade, finden sich hier doch einige bemerkenswerte Details. Unter dem Bau befindet sich eine Art unterirdischer Stadt. Dazu gehört ein weitverzweigtes Labyrinth, eines der kompliziertesten und aufwändigsten seiner Art in Ägypten. Fast 6 Kilometer tief erstreckt es sich in den Fels.

In der Grabkammer des Königs befindet sich der (leider geplünderte) tonnenschwere Sarkophag des Pharaos und am Ende eines schmalen Korridors liegt das vielleicht bemerkenswerteste Detail des ganzen Baus. Es ist eine Art magische Tür. (Tür am Ende eines schmalen Korridors, wo haben wir das nur schon einmal gehört?)

Die Tür zeigt den Pharao auf dem Höhepunkt seiner Macht. Die Archäologen sind überzeugt, dass die unsterbliche Seele des Pharaos durch diese Tür schreiten sollte, um ihren Reise in die Ewigkeit anzutreten.

Die Stufenpyramide gilt als die erste und älteste Pyramide Ägyptens, ihre Errichtung bedeutete geradezu einen Quantensprung in der Architektur. Von hier nahm eine Entwicklung ihren Ausgang, die keine hundert Jahre später in dem Weltwunder "Pyramiden von Gizeh" ihren Abschluss fand.


Der nächste große Wurf gelang den Architekten des großen Snefru (auch Sneferu oder Snofru). Er gilt als Begründer der IV. Dynastie - 2575 bis 2130 vor Christus. In seine Regierungszeit fallen ganz drei Pyramiden und der Abschluss von "wir üben noch" (Knickpyramide) hinzu absoluter Perfektion (die rote Steinpyramide von Dashur). Der Technologiesprung in nur 30 Jahren war fast unglaublich.

Zwischen der Stufenpyramide von Djoser (2650 - 2575) und der rote Steinpyramide von Dashur liegen gerade einmal 100 Jahre. Der Sohn des Snefru war kein anderer als Cheops und die Große Pyramide von Gizeh ist Ausdruck des Abschlusses einer Entwicklung. Was danach kam, waren nur noch Details zum Beispiel in der Ausgestaltung. Diese kurze Zeitspanne gab oft Anlass zum Zweifel. Gab es Einflüsse von Außen?

Frage ich mal zurück? Woher hätten die Einflüsse kommen sollen? Im Zweistromland baute man mit Lehmziegeln und die Zikkurate sind zwar eindrucksvoll aber halten dem Vergleich mit den Pyramiden in keiner Hinsicht stand. Andere Hochkulturen gab es zu der Zeit nicht, bleibt eigentlich nur noch eine Raumpatrouille vom Orion. Die würde natürlich alles erklären, nur glauben kann ich es nicht so recht.

Seien wir mal ehrlich, die Pyramidenform ist ziemlich naheliegend. Da braucht man nur ein paar Äste zum Lagerfeuer zusammenstellen, was die Ägypter sicher jede Nacht gemacht haben. Die statischen Probleme lassen sich lösen und spätestens seit der Knickpyramide wusste die ägyptischen Baumeister, was man nicht machen darf. Die Ägypter waren begabte Mathematiker, es spricht absolut nichts dagegen, dass sie am Bau gelernt haben und ihre Formeln "learning by doing" entwickelten.

Dass es technisch machbar ist, haben wir bei Frank Dörnenburg gelernt, es braucht also keine Aliens, um die Pyramiden zu bauen. Was es braucht sind: ein starker Führer, genügend Arbeitskräfte und ein reiches Land, dass diese Arbeiter ernähren kann. In Ägypten waren diese Bedingungen gegeben und offensichtlich waren die Pharaonen fanatisch genug, um ein solches Projekt zu unternehmen. Das einzige Geheimnis im Zusammenhang mit dem Bau der Pyramiden wäre also, was man den frühen Pharaonen in die Milch getan hat, dass sie derartig größenwahnsinnige Bauprojekte überhaupt begannen. Ob wir das lösen, steht wohl ganz sprichwörtlich in den Sternen.

 

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